Violet

简介: Die große Band History
liebevoll nachgezeichnet von Bianca
1996
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Die große Band History
liebevoll nachgezeichnet von Bianca
1996
lles fing an! Ein schluderiger Zettel mit der Aufschrift Sängerin sucht Band haftete an der Pinnwand eines schummrigen, unseriösen Musikalienshops. Ich hatte ihn eigenhändig dahin geklebt! Es hat sich sogar jemand angesprochen gefühlt, allerdings keine Band, sondern Oliver, und Oliver hatte immerhin eine Akustikgitarre, zwei Micros und eine Stereoanlage. UND eine unter blutigen Faustkämpfen von der ihm wenig geneigten Ex-Dame-des-Herzens bis auf die Sperrmüllcouch ausgenommen Wohnung. Die Erwähnung der Wohnung ist wichtig, die Wohnung hatte nämlich vorteilhafte Nachteile: unter ihr befand sich eine Kneipe, die allabendlich (außer dienstags) laut Radau schlug, so dass man, wenn man, sofern man dort ansässig war, automatisch schlimm um den Schlaf gebracht wurde.
Diese Begleiterscheinungen des lotterigen Nachtlebens, die Oliver wie eine dunkle Aura umflorten, senkten aber die Schmerzgrenze der Nachbarn, was akustische Belästigung anging, drastisch. Und zwar so weit, dass die im Werden begriffene Band nach bestem Wissen und Gewissen IN DER WOHNUNG HERUMLÄRMEN konnte. Mit Schlagzeug! Obwohl wir damals ja noch gar keinen Schlagzeuger hatten.
1996/97
VIOLET ganz, ganz, ganz am Anfang: Oliver, Markus, ich, Martin, Chelsea, Silkeußer Olivers Gitarre, der Sperrmüllcouch und Oliver selbst hatte die Entwichene auch ihr Hackbrett zurückgelassen. Und auf einmal trat Silke auf den Plan und in die somit drei-köpfige Band ein, und drosch unerschrocken auf das alpenländische Instrument ein. Silke wiederum kannte Markus, und Markus spielte Geige. Da waren wir also zu viert, aber genug hatten wir immer noch nicht. Oliver zwang Rainer, den er aus gemeinsamen Aktivitäten innerhalb einer Irish Folk Band kannte, wüst in seine Sackpfeifen zu trompeten, und schleifte auch noch einen Kumpan aus alten Tagen, Martin, den Schlagzeuger, in die Probewohnung.
Doch eines fehlte noch: irgend jemand musste Bass spielen. Und da brauchten wir nicht lange unseren Freundeskreis durchforsten, denn rasch konnte Chelsea bestochen werden, sich dieser widrigen Aufgabe anzunehmen.
VIOLET waren komplett! Erste Auftritte unter unmenschlichen Bedingungen vor schockiertem Publikum konnten absolviert werden.
1998
angsam fingen die Leute an, Geld dafür zu bezahlen, dass wir ihnen was vorspielten. Außerdem hat der unheimliche Oliver mich überredet, ihn zu heiraten. Wie das nun wieder kam! Im Probehaus, der sogenannten Residenz, zog Familie VIOLET im Zuge der Eheschließung ein Stockwerk höher, was dazu führte, dass man zwar selber besser schlafen kann, aber trotzdem noch Krach machen darf. Kurz darauf verzog Silke ins Ausland (Niedersachsen). Die Konsequenz war, dass eine neue Hackbrettbedienung her musste. Okay: ich hatte ja die Hände frei. (Das erste Mal live Hackbrettspielen und Singen synchron respektive abwechselnd hat mich biologisch um mindestens zwanzig Jahre altern lassen.)
1999
In mittelalterlicher Verkleidung. Mit dabei: Mario, der neue Bassist (rechts)ie Plattenfirmen standen Schlange! Nein, das war jetzt ein bißchen geschönt. In Wirklichkeit hatte Oliver, der sinistre Herr VIOLET, dem Chef von Costbar/Autogram Records ein Demo aufgedrängt, auf Cassette. Dennoch erschien eines Abends der fremde Mensch tatsächlich in der Residenz zum Probegucken. Leider war die Hälfte der Band schon gegangen. Trotz dieser etwas unglücklichen Selbstdarstellung durften wir schließlich im Sommer des Jahres unser erstes (inoffizielles) Werk September aufnehmen. Mitten in den Studioarbeiten entschied sich Chelsea, nicht mehr Bassistin sein zu wollen, doch aufgrund glücklicher Fügung brachte Martin raschen Ersatz mit in den Reigen: Mario nämlich.
2000
An der Harfe: Johanna. Am Bass hier noch: Lars (neben Markus, der sich hinter seiner Kapuze schämt). Martin sieht hier leider aus wie: der kleine Martin spielt auf der großen Trommel. Ich mache ein ernstes Gesicht und habe offenbar nicht viel zu lachen
Mit Oliver L. statt Lars (links), Daniel statt Martin (links oben neben Johanna) und Sarah (oben rechts). Die Frau unten in der Mitte ist Oliver
Mit der bei VIOLETTA vorübergehend wieder eingestiegenen Chelsea und Stefan
Mit Sarah zusammen beim Vorsingeneifallheischend spielten wir munter vor uns hin, auf dunklen Festivals wie auf sonnigen Mittelaltermärkten. Und dann begann sich abzuzeichnen, dass den VIOLET-Bassisten meist kein langes Haltbarkeitsdatum beschieden sein sollte: Mario ging nach Berlin und wir blieben in Hamm. Marios Nachfolger, Lars, rekrutierten wir nicht aus dem Bekanntenkreis, sondern lernten ihn über eine Anzeige kennen. In Coesfeld lief er mitten beim Auftritt von der Bühne weil er dachte, er wäre nicht dran. Nach ihm kam Mark, der sich ebenfalls nicht lange hielt. Durch Willy, das Label, gerieten wir dafür an Johanna, die zwar nicht Bass, dafür aber Harfe spielte.
2001
nd Johanna kannte Oliver L., der eigentlich auch nicht Bass spielte, sondern Gitarre. Doch er ließ sich leicht als Bassist sozialisieren. Und da wir auch schon mitten in den Aufnahmen zu Omnis mundi steckten, wurde er gleich mit ins Studio gezerrt. Nicht anders erging es Sarah, die mit mir zusammen sang. Nicht mehr dabei ist Martin, er wurde ersetzt durch Daniel, der bis jetzt noch nicht wieder weggegangen ist.
2002
it Feuerwerk, Pauken, Trompeten und VIVA und BRAVO-TV in den Startlöchern erschien im April des Jahres Omnis mundi bei Costbar/EFA (jetzt: Costbar/Broken Silence), das erste offizielle Album auf CD! Schön auch, dass wir sofort in die Charts einstiegen. Wir setzten daraufhin gleich zu einer Welttour an, die uns sogar 1 Auslandsauftritt bescherte. Im August verschlug es uns nämlich, nachdem wir uns zuvor schon quer durch die Republik getrötet hatten, nach Hallein (bei Salzburg), zum Internationalen Folkfestival. Beim Soundcheck wurden wir sehr zuvorkommend behandelt. ("Und jetzt bitte der Dschäntelmänn mit der Gääge!")
In Thüringen spielte uns unser Gastwirt auf seiner historischen Drehorgel einen �Mosch� vor, und in Schwerin hätte Oliver beinahe in den Krimi (Tatort) gepinkelt, der direkt vor unserem Hotel (mit mehreren Sternen!) gedreht wurde. Der Securitymann wollte ihn aber trotzdem nicht vorbeilassen. (Schönen Dank noch mal an den unverdrossenen Nachtportier, der uns wiederholt den Hintereingang aufschließen musste.)
Beim Black-Elben-Festival warfen die Leute vor Freude wieder ständig ihre Unterwäsche auf die Bühne, aber was will man machen.
Und was wäre ein Jahr bei VIOLET ohne Besetzungswechsel! Richtig. Langweilig. Johanna hatte auch noch anderes zu tun als immer nur Harfe spielen, wurde aber abgelöst von Stefan, der allerhand Sackpfeifen, Flöten und Schlimmeres mitbrachte.
2003
VIOLET gucken gegen die Sonneiemand ging! Aber zwei kamen, wenn auch nur als Gastmusiker.
Wir waren wieder im Studio und heckten Gemeinheiten aus, bevorzugt mit noch komischeren Instrumenten als sowieso schon. Ich habe mich getraut, Cembalo und sogar 1x Orgel zu spielen. Aber! Wie soll das gehen, live, alles auf einmal. Man kann sich ja nun nicht zerteilen. Freundlicherweise erklärte sich Reinhardt bereit, beim schönen & wichtigen Dark-Akustik-Festival in der Pauluskirche (zu Hause in Hamm) organistisch mitzuwurschteln.
Wir haben uns sogar ein Lied auf türkisch ausgedacht. Das war gar nicht so leicht! Aber richtig schwer wäre nun auch wieder übertrieben. Egal. Jedenfalls hauchte Gurbet, unser zweiter Gast in diesem Jahr, dem Lied mit seiner Saz unsterblich orientalisches Flair ein. Ernüchternd fand ich es allerdings, als Gurbet, als einziger echter Türke in der Band, beiläufig fragte: Sag mal - was singt ihr da eigentlich?
Außerdem fanden die Verantwortlichen für diverse namhafte Compilations, dass wir unbedingt auf Miroque und Artverwandtes gehören. Fanden wir auch!
2004
Rainer privatachdem wir nun jahrelang Altes und Eigenes verwegen durcheinander gespielt haben, fanden wir endlich: das reicht. Da muss doch langsam mal ein bisschen System in die Sache. Und so kam es, dass wir das Mittelalterliche, Traditionelle und alles, was wir auf der Basis überlieferter Vorlagen kühn umgestaltet haben, unter einem gesonderten Projektnamen zusammenfassten: VIOLETTA. VIOLETTA ist VIOLET in klein, auch in leiser, da ohne Schlagzeug und Bass. Dafür aber mit diversen Percussions.
Als VIOLETTA spielen wir seitdem auf mittelalterlichen Märkten, in Kirchen, Schlössern und anderen wichtig wirkenden Lokalitäten.
Natürlich konnten wir es wieder nicht lassen und fingen gleich an, das ganze Zeug im Studio aufzunehmen. Frei nach dem Motto: bloß keine unangebrachte Zurückhaltung.
2005
VIOLET als VIOLETTA mit Britta und Gurbet (links und vorne)
Jörg-of-Usher im Einkaufswagen
Mit Kai Meyer in Bonn
Es hat sich hingezogen bis zum Konzert
Daniela und ihre Mittelalterfreunde beim Geräuschemachen
Die Eden-Crew wartet vor einer sehr bunten Tür, neben der palmenartige Gewächse auf Bienenkörben wuchern, auf bessere Zeiten.
Die Eden-Crew tritt auf, und zwar gemeinsam mit dem spektakulären KixTheater.as erste VIOLETTA-Album kam zur Welt! Mandra mea heißt es, es ist ein Mädchen, und es erschien bei dodo/BrokenSilence. Vorne sind nackte Leute drauf, was aber nicht unbedingt auf den Gehalt der CD hinweist. Live haben wir jedenfalls alle was an, dass da mal keiner auf falsche Gedanken kommt.
Wir haben trotzdem schon mal vorsichtshalber eine Horde gefährlich aussehender Security-Menschen angeheuert. Man weiß ja nie.
Außerdem haben wir uns im Herbst auf der Bonus-CD zur Erstlauflage von THE HOUSE OF USHERs Radio Cornwall eingeschlichen: THOU-Lieder mit VIOLET-Geräuschen! Das klingt natürlich wahnsinnig individuell.
Es hat sich übrigens wieder etwas getan im Mitgliederkarussell: Sarah entwich, Britta nahm ihren Platz ein, zumindest bei VIOLETTA. Und noch was: Britta kann Bauchtanz! Beim letzten THE WITCHING HOUR Festival haben wir sogar zusammen was vorgetanzt. Mein lieber Herr Gesangsverein! Was WAR ich aufgeregt.
2006
as Jahr war noch nicht weit fortgeschritten, da überschlugen sich schon wieder die Ereignisse. Dass bei uns aber auch immer so viel los ist!
Im April fingen wir an, uns THE HOUSE OF USHER auch live & in Wirklichkeit aufzudrängen. Bei einem Konzert in Bonn ist uns schließlich der echte Kai Meyer über den Weg gelaufen. Kai verkauft Millionen und Abermillionen von Büchern, die er selber geschrieben hat, ist aber trotzdem mit THOU-Sänger Jörg zur Schule gegangen. Ich war sofort begeistert und wollte ein Erinnerungsfoto. Kai hingegen schlug sogar vor, Bücher und CDs zu tauschen. Und nicht nur das: Eine dunkle Macht gab ihm die Idee ein, uns eine Art Soundtrack zu seinem Buch von Eden herstellen zu lassen. Wir fragten natürlich alle unsere Bekannten (Jörg, Gurbet, Oli L.s Bruder Roland), ob sie mitmachen wollen. Alle wollten. Auch Daniela und ihre Mittelalterfreunde, die für unsere Aufnahmen Lärm verursachten, wie er sonst nur aus Schwertkämpfen bekannt ist. Zum Glück wurde niemand verletzt.
2007
ei uns geht es ja nicht ohne Skandale. Aber was will man machen? Auch der Untergrund braucht schließlich eine aufsehenerregende B-Prominenz, die den Laden immer mal wieder mit ein paar schockierenden Gerüchten aufmischt. Und dieses Jahr haben wir uns nicht zurückgehalten, sondern uns ohne Umweg direkt an den ganz Großen orientiert: Wir fochten einen Rechtsstreit mit unserem � mittlerweile ehemaligen � Label costbar/autogram aus! Doch worum ging es? Es ging natürlich um die sagenumwobene CD-zum-Buch, The Book of Eden. In Windeseile waren zwanzig traumschöne Unterhaltungsjuwelen aufgenommen, und im September 2006 sollte Veröffentlichung gefeiert und nackt bei Wetten dass? aufgetreten werden, selbst ein ganzer Viva-Tag inkl. Fantreffen war im Gespräch. Doch der Releasetermin wurde immer wieder verschoben, genaugenommen so lange, bis wir mit dem Anwalt kamen, und zwar mit einem, der schon mal Heino aus einer schlimmen Unerfreulichkeit herausgeboxt hat, was übrigens ausnahmsweise sogar der reinen Wahrheit entspricht. Seit September steht nun endlich fest: Die Eden-CD darf ab November die Charts entern! Mit nur vierzehn Monaten Verspätung, dafür aber bei den sympathischen Leuten von Equinoxe Records/Alive. Und für großen Reichtum ist es ja eigentlich nie zu spät, haha!